Die Pfarrkirche
Bevor Berg seine eigene Kapelle hatte, gingen die Dorfbewohner zu Fuß nach Bütgenbach in die Pfarrkirche zur Heiligen Meßfeier. Dies geschah oft unter den widrigsten Witterungsbedingungen.
Allerdings mag wohl das schlechte Wetter den Bergern mit der Zeit derart zugesetzt haben, daß Paul Alard aus Bütgenbach mit seinem Sohn Hermann-Josef viele Jahre später einen Taxi-Dienst einrichtete. Gegen 5 Franken wurden die Leute per Kleinbus nach Bütgenbach chauffiert. Dies hat sicherlich auch dazu geführt, daß die Berger Bevölkerung es sehr gut versteht, auch heute noch ständig Fahrgemeinschaften zu bilden, wenn man zu besonderen Anlässen nach Bütgenbach zur Messe muß.
Die Kirche befand sich auf dem damaligen und heutigen Friedhofsgelände, wurde aber nach dem 2. Weltkrieg abgerissen, obwohl sie unter Denkmalschutz stand. Sie war um das Jahr 1130 unter dem Fürstabt Wibald von Stablo (Stavelot) erbaut worden.
Ab dem l. November 1931 wurde die Messe dann in der neuen Pfarrkirche im Bütgenbacher Ortszentrum zelebriert.
Die Grundsteinlegung zur Erbauung der Sankt-Stephanus-Kirche erfolgte am 7. März 1929. Das neue Gotteshaus wurde dann in der Zeit von 1929 bis 1931 vom Malmedyer Architekten H. Cunibert im neo-romanischen Stil erbaut.
Die Aneinanderreihung architektonischer Elemente, die manchmal ineinander übergehen, verleiht der Pfarrkirche eine überraschende Extravaganz.
Als Kostbarkeiten befinden sich in der Kirche einige Möbelstücke (15. Jh.) aus dem ehemaligen Gotteshaus.
Als weitere Sehenswürdigkeiten bietet die Sankt-Stephanus-Pfarrkirche eine thronende Madonna (16. Jh.), eine Pieta (16. Jh.), ein Holzrelief mit dem Thema der Grablegung Christi (17. Jh.), eine Statue des Pfarrpatrons, dem Heiligen Stephanus, sowie einen kupfernen Kronleuchter aus dem Jahre 1654.
Im Eingang unter dem Turm befinden sich ein romanischer Taufstein mit vier Menschenköpfen (l l.-l 2. Jh.), Teile der alten Kommunionbank (Blaustein, 18. Jh.), ein gothischer Weihwasserstein (1560) sowie die Grabsteine der Burgherren Johann Reinhard von Bulich (1593) und Jakob von Reiffenberg (1567).
Natürlich blieb auch die neue Pfarrkirche nicht vom Zahn der Zeit verschont. So mußten in jüngster Vergangenheit mehrfach aufwendige Emeuerungs- und Umänderungsarbeiten unternommen werden. Selbst der Kirchturmhahn erhielt kürzlich ein neues Kleid.