Gaststätten

Die erste Wirtschaft in Berg war das kleine Wirtshaus Möllich, wo zumindest in der Anfangsphase vorwiegend Schnaps ausgeschenkt wurde. Es handelte sich hierbei um einen edlen Tropfen, der zur Zeit in Bütgenbach von der Familie Hilgers (Bütgenbacher Hof) gebrannt wurde.

Bei Möllich standen die Gäste alle an den auch heute noch bekannten Stehtischen und prosteten sich zu. Dabei war ein kleines Glückspiel immer wieder an der Tagesordnung. Weil man für 25 Pfennig fünf Schnäpse von dem guten Bütgenbacher Klaren bekam, losten Zweiergruppen unter sich aus, wer zwei und wer gar auf drei Gläser Anrecht hatte. In diesem kleinen Wirtshaus wurde zur Kirmes auch bereits getanzt und das Jahr über gekegelt. Das Anwesen befindet sich jetzt im Besitz von Philippe Jacquet, der es renoviert und teilweise umgebaut hat.

Auch Ludwig Niessen unterhielt in der heutigen Krombachstraße neben einem Geschäft noch eine kleine Kneipe, wo sich jetzt das Haus von Theo Brüls befindet. Besagter Ludwig war allerdings in erster Linie nicht als Wirt zu bezeichnen. Vielmehr bestand seine Hauptarbeit in einer Art Heilpraktiker-Tätigkeit für Tiere. Weil fast alle Leute Vieh besaßen, konnte er über ausreichend Arbeit nicht klagen. Dennoch gab er später seinen Beruf auf und verließ das Dorf.

Das Cafe-Restaurant "Bodensee" wurde zeitgleich mit der Brücke im Jahre 1928 von Johann Girten aus Recht in traumhafter Lage am Fuße des Bütgenbacher Sees gebaut. Hier wechselten sehr oft die Besitzer. Einige von ihnen waren Paul Kötten, Clemens Rauw, Bernhard Heinen und Odilia Bodarwe. Im Jahre 1960 übernahmen die Eheleute Konrad Benker und Margarethe Wey das Gebäude. Nach dem Tod ihres Mannes setzte Margarethe, zumeist Gretchen genannt, den Betrieb bis zum heutigen Tage fort. Im kleinen Saal wurde nach dem Bau der Kapelle immer das Odilia-Fest gefeiert.

Noch vor dem Krieg öffnete dann auch der "Berger Hof, die Wirtschaft von Margarethe Stoffels, die später von Louise Heck übernommen wurde. Letztere nannte man im Volksmund immer nur "Schneewittchen", weil sie strahlend weißes Haar hatte. Im Jahre 1952 ging das Haus in den Besitz von Joseph Wey über und ab 1968 übernahm dessen Sohn Paul den Wirtshausbetrieb. Auch hier befand sich eine Kegelbahn, wo sich wöchentlich der Berger Kegelklub "Alles of Niets" traf.

Bis zum Jahre 1994 befand sich auch in der "alten Mühle" eine Wirtschaft, die zu Berg gehörte. Das Lokal war vom Erbauer Matthias Schommer, neben seiner Haupttätigkeit als Müller, im Jahre 1934 eröffnet worden und wurde danach von seinen Kindern Johann und Josephine weitergeführt. "Molle Finchen" machte den Wirtshausbetrieb noch nach dem Tod ihres Bruders im Jahre 1983 bis zur Schließung alleine weiter.

Das "Landhaus Küpper" verfügt zwar über eine lange Vergangenheit, aber als Wirtschaft wurde dieses Haus erst im Jahre 1991 von Guido Küpper umgebaut und renoviert. Der junge Wirt ist gleichzeitig ein guter Handwerker und träumte schon immer davon, irgendwann einmal ein altes Haus zu erwerben und restaurieren.

In langwierigen Bauphasen hat er dies im früheren Haus Brüls bzw. "Zalfen" äußerst geschickt und stilvoll angestellt. Sein kleines Cafe-Restaurant liegt verträumt im Dorfzentrum und, obschon es einen neuen und frischen Eindruck macht, lassen die alten Mauern und Natursteine ahnen, welch bewegte Zeit dieses Gebäude durchgemacht haben muß. Seit 1992 befindet sich oberhalb der Wirtschaft auch ein kleiner Tanz- und Festsaal.

Genau genommen befand sich für kurze Zeit auch noch eine siebte Wirtschaft mit Restauration in unserem Dorf. Es handelt sich hierbei um das "Lokal Stefani", der in einer "Baracke" zu Zeiten der Staumauer-Erbauung "roten Wein und Makkaroni" in der Leistraße, an der Wegegabelung zum Ortseingang, anbot.