Geschäfte

Das heutige Geschäft von Ida Wey-Heinen kann auf eine beinahe l00jährige Vergangenheit zurückblicken. Als ihr Vater Peter Heinen noch im sogenannten Haus Leyens (jetziges Anwesen von Adolf Brülls) wohnte, tätigte er bereits zumeist Großeinkäufe. Zucker, Mehl und andere Sachen wurden jedenfalls sackweise eingekauft. Die Dorfbewohner kamen dann zu ihm, und er wog ihnen die gewünschten Mengen ab.

Im Jahre 1910 erwarb er dann von der Gemeinde das Gebäude der alten Schule und richtete hier offiziell eine Lebensmittelhandlung ein, die er gemeinsam mit seiner Frau Wilhelmine bis zum Jahre 1950 führte und dann an seine Tochter Ida übergab, die sie noch bis zum heutigen Tage unterhält.

Aber auch in der Krombachstraße gab es in der Zeit von 1922 bis 1937 bereits ein Geschäft, nämlich jenes von Ludwig Niessen, der neben seiner Haupttätigkeit als "Vieh-Heilpraktiker" noch ein richtiger Krämersmann war. Besagter Ludwig Niessen war damals Erbauer und Eigentümer des heutigen Hauses von Theo Brüls.

Hier hatte er an der linken Hausseite ein Geschäft, rechts war eine Wirtschaft (mit Spielorgel) und im oberen Teil des Gebäudes befanden sich Übernachtungsmöglichkeiten, die er damals an italienische Brückenbauarbeiter vermietete. Kein Wunder also, daß sich Margarethe, die Tochter des Hauses sogar in einen der Italiener (Ghizzo) verliebte und diesen später dann auch heiratete.

Bevor Ludwig Niessen in den Neubau einzog, wohnte er während einigen Jahren oberhalb der Schule im Dorf Zentrum. Auch der damalige Lehrer Schindfessel zog mit der Familie um und wohnte in der Krombachstraße, wo er sogar im Keller des Gebäudes einen Weinhandel führte. Später kam diese Handlung von Berg nach Weywertz.

An Vieh besaß die Familie Niessen übrigens einen Esel, eine Kuh, ein Schwein, einen Hund, eine Katze und mehrere Hühner und Kaninchen. Im Jahre 1939 verkaufte Ludwig Niessen das Gebäude an Karl Brüls, den Vater von Theo, und zog zum sogenannten "Schwarzen Hügel" nach Sourbrodt.

Bevor Großmärkte viele Jahre später ihre Tore öffneten, konnte ein kleines Dorf wie Berg sogar drei Lebensmittelgeschäfte verkraften. Neben jenem von Ida Wey-Heinen gab es noch ein weiteres Geschäft im jetzigen Hohlweg und eines in der Krombachstraße.

Es war Elfriede Heinen, die in ihren jungen Jahren im Hohlweg ab 1952 ein Lebensmittelgeschäft betrieb. Besagtes Geschäft wurde dann im Jahre 1962 ins neugebaute Haus in der Bomstraße verlegt und mit ihrer Hochzeit am 25. Juli 1964 mit Hermann-Josef Hellebrandt auf selbigen überschrieben. Die junge Ehefrau selbst leitete die geschäftlichen Geschicke bis zu ihrem tragischen Tod am 21. November 1967.

Ihr Mann konnte anschließend während drei Jahren auf seine Schwägerin Simone und danach noch während einem halben Jahr auf Marie-Josee Schugens für die Weiterführung dieser Tätigkeit zählen. Als Hermann-Josef Hellebrandt 1971 dann Rosemarie Schugens in zweiter Ehe heiratete, führte diese noch bis zum Umzug nach Worriken im Jahre 1979 das Geschäft weiter.

Eine dritte Gemischtwarenhandlung wurde von Resi Rauw-Heck am 8. Oktober 1962 eröffnet. Es befand sich unmittelbar neben der Kirche in der Krombachstraße.

Aufgrund seiner zentralen Lage hätte die Berger Bevölkerung es lieber gesehen, wenn hier eine Wirtschaft entstanden wäre. Des öfteren fanden sich im Winter zur Stempelzeit in diesem Haus Kartengruppen zusammen, die ein Spiel Couyon machten. Mit der Zeit nahmen diese abendlichen Gelage allmählich ab. Das Geschäft aber blieb bis zum 31. Dezember 1975 bestehen. Unmittelbar nach der Schließung wurden Ferienwohnungen im Haus eingerichtet.