Katholische Landjugend
Es ist nun schon eine Weile her, daß man sich in Berg erste Gedanken über eine Jugendbewegung gemacht hat. Ausgangspunkt hierfür war Hubert Heck, der im Winter 1971 von einer KLJ-Leitertagung begeistert mit der Idee nach Hause kam, eine Jugendgruppe zu gründen. Im Dorf fand er einen Ansprechpartner in Walter Schmitt und auch auf Gemeindeebene stießen die Initiatoren sofort auf offene Ohren. Nach der offiziellen Gründungsversammlung am 27. Februar 1972 dauerte es dann auch nicht mehr lange, bis das sogenannte KLJ-Heim in der Dorfmitte eingerichtet werden konnte. Bei der Dorfbevölkerung ernteten Hubert und Walter natürlich große Begeisterung.
Klar auch, daß die Kinder voll mitzogen. Erstaunlich war nur, daß selbst Kinder und Jugendliche aus den umliegenden Ortschaften (Bütgenbach/Elsenborn) sich im Laufe der Zeit für die Berger Jugendbewegung interessierten und sich dem Verein anschlössen.
Das KLJ-Heim war in der Anfangszeit mit Kicker und Billard ausgestattet, und zweimal wöchentlich traf man sich dort zur Gruppenstunde. Während bei der ersten Gruppenstunde zumeist Tischspiele sowie eben Kicker und Billard auf dem Programm standen, kannte der Einfallsreichtum der Leiter keine Grenzen, wenn es darum ging, die zweite Gruppenstunde draußen in freier Natur zu verbringen : Spurenspiele, Olympiaden, Wanderungen und vieles mehr wurden organisiert. Im Winter wurde dazu noch jeweils am Freitagabend gebastelt.
Jedoch kam es auch in Berg zu einer großen Krise. Aus diesem Tief kamen eine sehr stark dezimierte KLJ und eine neugegründete Chiro-Gruppe hervor.
Obwohl die Mitgliederzahl ziemlich gesunken war, präsentierte sich der KLJ-Kem im Jahre 1975 als ein starkes Gefüge.
Die Chiro wurde geleitet von den Brüdern Marcel und Kurt Schmitt. Sie konnte sich nach anfangs reger Vereinstätigkeit mit der Zeit allerdings nicht durchsetzen. Für zwei Jugendgruppen hatte das kleine Dorf nun doch zuwenig Nachwuchs.
Einen absoluten Höhepunkt in ihrer damals noch jungen Geschichte verbuchte die KLJ am 24. Juli 1977, als das erste Ferienlager in Winkeln (D) begann. Heute noch erinnern sich viele der damaligen Teilnehmer an diesen Tag, wo es dann auch unter der Regie der jungen Lagerköche die erste, wenn auch bescheidene Mahlzeit in freier Natur gab : ein erstklassiges Fertigmenu aus der Dose.
Die Nachfolger von Hubert Heck als Hauptleiter waren sein Bruder Andre und Rolf Brüls. Letzterer war zwei Jahrzehnte lang Garant für die Stabilität im Vereinsgefüge. Nachdem die KLJ in ihrer Anfangsphase zunächst eine Jungengruppe war, gaben die Mädchen ihrerseits die Gründung einer Mädchengruppe am 7. Juli 1980 bekannt. Damalige Verantwortliche war Myriam Sarlette, die später von Anita Benker abgelöst wurde. Mit Roger Rauw als Leiter kam 1984 dann die Verschmelzung der beiden Gruppen, die sich heute noch als gemischte Gruppe präsentiert und inzwischen von Erika Herbrand geleitet wird.
Die größte Einnahmequelle der KLJ zur Finanzierung der vielen Jugendaktivitäten war, wie auch bei anderen Vereinen üblich, die Organisation von Dorfveranstaltungen wie etwa das traditionelle Fußballturnier sowie verschiedene Seniorennachmittage, Coujon-Turniere, Weihnachts- und Osterfeiern.
Ohne die große Unterstützung der gesamten Dorfbevölkerung hätte der Verein wohl kaum seine Position stabilisieren können. Jedenfalls konnte die Landjugend immer wieder auf eine große Anzahl von Sympathisanten und Helfern aus dem Dorf zurückgreifen.
Gründer Hubert Heck schrieb 1985 in einer Vereinschronik, daß die KLJ sich, "seit ihrer Entstehung, vom kleinen Grüppchen zum wohl wichtigsten Motor innerhalb der Dorfgemeinschaft entwickelt hat und aus dieser nicht mehr wegzudenken ist". So werden auch die geburtenschwächeren Jahrgänge der jüngsten Vergangenheit kein Hindernis dafür sein, daß die KLJ ihre kontinuierliche Geschichte in aller Stabilität fortsetzen kann.
Bild 1: Hintere Reihe v.l.n. r. : Jenny Palm, Daniel Magney, Claudia Herbrand, Dajana Reinen, Alexander Meinen, Markus Brüls, Sabrina Heinen, Ramona Linden, Nicole Heinen, Virginie Elen, Nina Maraite - Mittlere Reihe : Katja Brüls, Nina Kipper, Kenny Libert, Charlotte Leioup, Annika Kipper, Sarah Heck, Kevin Peters, Nicole Brüls, Melanie Elen, Andreas Heinen – Vordere Reihe : Sonja Brüls, Petra Brüls, Julia Kipper, Stephanie Brüls, Annike Wattler, Stefan Goffart, Gerry Magney, Damian Heinen, Erika Herbrand.
Bild 2: Ein Chiro-Ausflug : v.l.n.r. : Guido Marx, Karl-Heinz Sarlette, Siegfried Schäfer, Edgar Goffart, Reinhold Goffart, Patrick Pink, Berthold Brülls, Bernd Schäfer, Kurt Schmitt (Leiter).
Bild 3: Schon zu Beginn der 40er Jahre hat es in Berg eine sogenannte Kindergruppe gegeben, die von Rosa Heinen geleitet wurde. Die Abbildung zeigt diese Kindergruppe bei einer Wanderung im Jahre 1941. V.l.n.r. : Erich Sarlette, Heinrich Rauw, Otto Brüls, unbekannt, Alfred Brüls, Gerta Küpper, Ida Meinen, Rosa Heinen, Hedwig Küpper, Jacqueline Heck - Vome : Hubert Sarlette, Martha Brüls, Celestine Brüls, Josef Rauw, Käthchen Heck, Sanny Rieh, Franziska Heck, Änny Weynand, Gerta Rieh, Mina Weynand, Elly Sarlette, Anna Sarlette, Maria Heck, unbekannt, Klara Weynand, Rudi Heck. Hubert Heck, der im Winter 1971 die Initiative zur Gründung einer Katholischen Landjugend ergriff, war übrigens der Sohn von Rosa Heinen. Irgendwie muß er also schon erblich belastet gewesen sein.
Bild 4: Hauptleiter Rolf Brüls beim Dartspiel im Ferienlager der KLJ.