Oder-Neiße-Ausstellung

Am Sonntag, den 31. März 1996, einen Tag nach den offiziellen Feierlichkeiten zur Eröffnung des Dorfhauses, steht Berg im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Hoher Besuch hat sich für dieses Datum angesagt, um hier einen völkerverbindenden Brückenschlag zu symbolisieren. Konkret geht es um die Eröffnung einer Oder-Neiße-Ausstellung. Hierzu bedarf es einiger Erläuterungen:

Seit 1990 gibt es enge und freundschaftliche Beziehungen zwischen der Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft und dem heutigen Landkreis Oder-Spree. Diese wurden durch einen glücklichen Zufall in den darauffolgenden Jahren noch vertieft. Die "Naturfreunde Internationale", die im 2-Jahres-Rhythmus eine "Landschaft des Jahres" proklamiert, bedachte das Gebiet der "Eifel-Ardennen" im Jahre 1991 mit dieser Auszeichnung. Bei der folgenden Proklamation im Jahre 1993 fiel dann die Wahl auf das Gebiet der "Odermündung" und der "Unteren und Mittleren Oder".

Kein Wunder, daß sich zu diesen beiden Anlässen wiederholt die politischen Vertreter der Deutschsprachigen Gemeinschaft und des Landkreises Oder-Spree trafen, Erfahrungen austauschten und Projekte schmiedeten.

Bereits im Jahre 1991 erfuhr dieser grenzüberschreitende Austausch und Wille zur Zusammenarbeit durch die Initiative "l. Europäischer Naturpark Eifelardennen" eine Symbolisierung im Osten Deutschlands durch die Einweihung eines Eifel-Ardennen-Platzes im kleinen Ort "Ratzdorf", der unmittelbar am Zusammenfluß von Oder und Neiße, unweit der polnischen Grenze, liegt. Ein Jahr später erfolgte die Anbringung einer Ausstellung über die Eifel-Ardennen-Region im gleichen Dorf.

Seitdem laufen Bemühungen, den Brückenschlag vom Osten Deutschlands zum Osten Belgiens durch die Anlegung eines Oder-Neiße-Platzes und durch eine entsprechende Ausstellung auf dem Gebiet der Deutschsprachigen Gemeinschaft in seiner bildlichen
Darstellung zu vollenden.

Als Roger Rauw von den entsprechenden Absichten erfuhr, brachte er sein Heimatdorf ins Gespräch und legte allen Partnern ein konkretes Konzept zur Verwirklichung vor.

Mit den Verantwortlichen der Dorfhaus GoE wurde schnell ein Konsens erzielt. Sie begegneten dem Projekt mit Begeisterung, weil sie hierin die Möglichkeit einer kulturellen Aufwertung ihres Vereinshauses sehen. Die kürzlich gegründete Gesellschaft ohne Erwerbszweck wird laut Beschluß vom 18. November 1995 die Oder-Neiße-Ausstellung in ihren Räumlichkeiten unterbringen und regelmäßige Besichtigungszeiten ermöglichen.

Derzeit laufen auch die Bemühungen, in Berg einen Oder-Neiße-Platz anzulegen. Entsprechende Anträge wurden bereits von der Dorfhaus GoE an die zuständigen Behörden gerichtet.

An den Eröffnungsfeierlichkeiten werden beim jetzigen Stand der Planungen Landrat Dr. Jürgen Schröter (Landkreis Oder-Spree), Minister Karl-Heinz Lambertz (Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft) und Bürgermeister Walter Reuter (Gemeinde
Bütgenbach) teilnehmen.

Dieter Cladders, Sekretär der Initiative „1. Europäischer Naturpark Eifelardennen“


Heimat in der Fremde
(Lied von Marie-Josée zum Eifel-Ardennen-Platz)

Als Fremde war ich in der Stadt so einsam und allein,
Bis ich in diesem großen Land ein Stückchen Heimat fand.
Der Ort, er ist ein Teil von mir und darum sag’ ich dir :
Die Freundschaft ist ein Schatz, Symbol für diesen Platz.

Heimat in der Fremde, im Oder-Neiße Land;
Ein Ort, wo man sich wohlfühlt, ein Platz als Freundschaftsband.
Heimat in der Fremde, ich sehn mich so nach dir,
Denn die Heimat in der Fremde, sie ist ein Teil von mir !


So trifft man sich nun jedes Jahr, wo man sich Freunde schafft;
Tief in mir hab’ ich das Gefühl, das uns so glücklich macht.
Die Hoffnung auf ein Wiedersehn, wenn Menschen sich verstehn,
Fällt uns gar nicht schwer, es gibt ja keine Grenzen mehr.

Musik : Benjamin Zibret / Text : Roger Rauw/Robert Strittmatter